Dicke Bretter mit der Stichsäge sägen? Klar, kein Problem, es gibt ja lange Sägeblätter. Das gesamte Elend offenbart sich jedoch wenn man mal einen Winkel an die Schnittkante hält. Selbst mit viel gutem Willen lässt sich da nicht mehr von rechten Winkeln sprechen.
Eine Firma mit dem wohlklingenden Namen „Neutechnik“ hat das Problem erkannt und einen Tisch inkl. Führung für die Stichsäge entwickelt.
Triggerwarnung: Video ist im klassischen Baumarktregalwerbestil gehalten. Anfälle von Schüttelfrost und Panikattacken können nicht ausgeschlossen werden. Immerhin kommts ohne die Stimme von Jean Pütz aus!
Habe mir von diesem Gerät auch gleich mal ein Ansichtsexemplar organisiert.
Ein kurzer Funktionstest bestätigte die vollmundigen Werbeversprechen. Das Teil begradigt Sägeschnitte doch erheblich und kann durchaus als des armen Mannes Kreissäge durchgehen.
Aber: Der Tisch ist eher ein Tischlein und besteht weitgehend aus Plastelaste. Habe Kraft eigener Arroganz beschlossen, dass mir dieses Ding einfach zu niedlich ist und ich im Bereich Präzision mit der Spritzgusslandschaft durchaus mithalten kann.
Als Basis dient eine großzügig bemessene Multiplexplatte. Es werden max. Abmessungen des Sägeguts von 400x50mm angestrebt, die unter bzw. an der Konstruktion vorbei müssen.
Für Ausleger wird natürlich kein Gussteil mit Doppel-T-Profil gefertigt, Aluhalbzeug muss reichen. Hier: Kasten-L-Profil.
Fix mal angepeilt wie sich das Ärmchen so zum Thema Drehmoment positioniert …
Für die Verbindung zwischen Tisch und Arm muss wieder das grobe Multiplex herhalten.
Die Führung für das Sägeblatt ist ebenfalls etwas größer dimensioniert als im Original. Als Träger dient ein Aluwinkel mit ca. 5mm Wandstärke. Die eigentlichen Führungsaufgaben übernehmen Nadellager mit 12mm Außendurchmesser. Das schränkt zwar den Mindestabstand zwischen Führung und Material weiter ein als bei Neutechnik, aber was schlankeres war nicht da. Die lose gelagerte Rollenführung sagte mir nicht zu …
Das Aluklötzchen oberhalb des Trägers wird der Gegenhalter im 4Kant-Rohr. M8 Gewinde kommt später …
Was mich hier interessieren würde: Wie hast Du die Nut in das dicke Alu-Profil bekommen? Selber gemacht?
ja eine reihe bohrlöcher gesetzt und dann alles dazwischen rausgefeilt.
geht auch runter bis 3mm schlitzbreite 😉
https://botchjob.wordpress.com/2008/03/27/carbon-fever-2-interior/
Alter Schwede – Wie viele Löcher hast Du dafür gebraucht?
mhh auf den bildern sind jeweils 5 zu sehen, so viel werdens dann auch gewesen sein 😉
bei dem dicken aluwinkel hab ich vermutlich auch mit der stichsäge noch grob vorgeschnitten.
Ach – Jetzt erkenne ich, dass es sich dabei um das selbe Teil handelt 😀
Sehr schöne Hilfsvorrichtung und ordentlich dokumentiert! Werde mich wohl demnächst an einen ähnlichen Nachbau wagen.
Gibt es inzwischen weitere Erkenntnisse über die Führung? Eventuell Details die du anders lösen würdest?
ja, da wirkt ja auch eingies an kraft nach hinten. so man irgendwie den platz hat: 3. Kugellager zum stützen des blatts von hinten. evtl auch besser gedichtete lager verwenden. die hier sitzen inzwischen ganz gut zu 😉