Kürzlich liefen mir ein paar gebrauchte Messuhren über den Weg. Was ich damit machen möchte steht noch nicht fest, aber haben geht ja bekanntlich vor brauchen. An einem Zentrierständer machen die sich bestimmt irgendwann ganz gut.
Die Messuhren stammen aus den Häusern Mahr, sowie Hahn & Kolb. Außen gibts eine Skala für Hundertstel, der kleine Zeiger macht ganze Milimeter.
Vor den Erfolg hat das fliegendeSpaghettimonster bekanntlich den Fleiß gesetzt, so auch in diesem Fall. Die Milimeterskala war bei beiden Uhren leider etwas aus der Flucht. Bei der Mahr mehr (zeigte immer auf die 4), die H&K wich nur ein paar zehntel ab. Mit letzterem konnte ich leben, die Mahr musste unters Messer, auch wenn ich damit wohl nie Abweichungen im vollen Milimeterbereich messen werde.
Schritt 1 der Operation: Öffnung der Bauchhöhle. Dazu müssen diverse Sprengringe entfernt werden. Die beiden unteren sind eher dekorativer Natur und können frei verschoben werden um max. und min. Toleranzen festzulegen. Das filigrane Polygon oben links klemmt die Abdeckscheibe (oben) und damit auch die Skala (rechts).
Wenn man dann die Skala vorsichtig unter dem Hauptzeiger hinweg abgehoben, hat müssen noch 3 zierliche Schrauben gelöst werden (hier bereits entfernt) und …
… danach lassen sich fast alle Innereien entnehmen. Das Gerät nennt sich nicht umsonst Mess“uhr“, es sind tatsächlich diverse filigrane Zahnräder und Spiralfedern verbaut. Problematisch war in diesem Fall die Verbindung von Taststange und Getriebe.
Unter dem „Uhr“werk geht es dann etwas rustikaler zu. Die Taststange überträgt ihre Auslenkung über eine Zahnstange an das Räderwerk über ihr. Der Vorbenutzer war wohl von der grobmotorischen Natur und hat die Taststange deutlich zu weit ins Gehäuse gedrückt. Kurz bevor dort ein Endanschlag die Sache begrenzt kann das zierliche Zahnrad in dem aufgenieteten „Türmchen“ kurz freidrehen und die kleine Skala landet dann beim zurückschnellen der Taststange auf einem anderen Wert (meistens die 4).
Mit etwas Feingefühl lassen sich Zahnstange und Räderwerk wieder passgenau aufeinander einstellen und das Kätzenchen schnurrt wieder wie ne 1. Mehr als einen Satz Feinmechanikerschraubendreher brauchts für diesen Spass nicht.
mfg RBT
Zeit: 2h
Geld: 0€
Vor dem Müll bewahrt wurden auch schon:
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